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Beitrag von Alter Eremit Mi Aug 05, 2015 3:30 pm

Straffe Gesetze halten die Ordnung des Reiches zusammen. Doch wo Licht herrscht, fällt auch Schatten. Auf dem Richtplatz zeigt sich die hässliche Fratze der Rechtsprechung, denn hier werden öffentliche Bestrafungen und auch Hinrichtungen vorgenommen.
Zur Abschreckung und stetigen Ermahnung werden die Leichen der Verurteilten an hölzerne Gerüste gebunden oder gehängt. Häufig findet man darunter Banditen, Mörder, Verräter und Spione sowie Shinobi. In der Regel stammen die Verurteilten aus der Unterschicht. Adlige Verbrecher werden nur dann auf diesem Richtplatz dem Schwert oder Strang übergeben, wenn sie sich einer wirklich extrem ehrlosen Tat schuldig gemacht haben.
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Beitrag von Sarutobi Ringo Fr Aug 07, 2015 5:14 pm

~ First Post ~

Es gab Dinge, die mochte man einfach nicht sehen.
Sarutobi Ringo, frisch aus dem Winterlager zurückgekehrt, wußte: Das Jahr 233 n.B. hätte schlechter kaum beginnen können. Den weiten Weg die Kyojin-Berge hinab hatte sie auf sich genommen, war schnurrgerade westwärts bis zur Küste getappert, hatte sich einem seltsamen Mönch-Affe-Pärchen angeschlossen und sich dadurch den Weg in die Stadt erleichtert. Bis dahin war alles so ungemein reibungslos verlaufen. Wittern hätte sies müssen. Zuviel Glück auf einmal konnte nur bedeuten, dass ein Riesenkübel Pech auf einen lauerte.
Zugegeben. Pech hatte wohl insbesondere Totomisuke. Jedenfalls mehr als Ringo selbst, die sich nichtsdestotrotz deswegen grämte. Dabei hätte sie sich eher glücklich schätzen sollen. Sie selbst war ja nicht aufgegriffen und hingerichtet worden.
Die Kunoichi blinzelte einige Male, besann sich auf ihre Ausbildung und blockte die aufkeimende Unruhe, indem sie das grausige Bild in Einzelteile zerlegte und den Fokus auf die Details legte.
Totomisuke hing in einer Art riesigem Bilderrahmen, Arme und Beine weit ausgestreckt, wie festgefroren in einer turnerischen Sprungbewegung. Stricke hielten seinen leblosen Körper in Position, wie Spinnweben. Seine dunkelgraue Ninniku Yoroi trug er noch am Leibe, sodass auch ja jeder sehen konnte, weshalb er dort hing. Und warum man ihm offenbar, soweit Ringo es aus der Entfernung sehen konnte, sämtliche Finger gebrochen hatte. So ging man mit Shinobi um, die sich aufgriffen ließen. Der Tod musste ihn wohl, von dem ungesunden Winkel seines Halses her, durch Genickbruch ereilt haben. Das war durchaus üblich. Kerle, die gewöhnlich mit Sumo die Hohen Herren unterhielten, drehten Verbrechern buchstäblich die Hälse um. Wie Hühnern. Obs öffentlich passiert war? Kam wohl drauf an, wobei Totomisuke sich hatte erwischen lassen.
Sie hatte den Toten nicht gekannt. Nicht gut. Nicht zu sehr jedenfalls. Ein paar Male gesehen... ein paar Male zusammen gearbeitet... Zur Siebten Hölle, im letzten Herbst hat er ein paar Pflaumen von mir haben wollen, und ich hab "Nein" gesagt, "Meine!" Rückwirkend tat ihr das nun leid. Totomisuke würde nie mehr Pflaumen haben wollen. Weder von ihr noch irgendwem anderem, Gönnerhafterem.
Alles in Ordnung? Ringo zuckte kaum zusammen, als ein Doshin, ein Polizei-Beamter mit weißem Stirnband, sie ansprach. Kann ich helfen, Mönch?
Es ist nichts, brummte Ringo in ihrer Verkleidung als Komuso, als Bettelmönch. Als Solchem war es ihr erlaubt, einen Weidenkorb auf dem Kopf zu tragen, ohne Verdacht zu erregen, und diese Kopfbekleidung sorgte zusätzlich dafür, dass ihre Stimme nicht zu mädchenhaft klang.
Der Doshin war diesen Anblick gewohnt; einige Maschen im Korb waren absichtlich lückrig geflochten, und er konnte daran ablesen, worauf Ringo geschaut hatte. Er folgte ihrem Blick mit den Augen. Ein Spion, erklärte er, und fein klang Stolz in seiner Stimme auf. Ich war dabei, als er aufgegriffen wurde.
So, machte Ringo, ihrer grimmigen Mimik im Schutze des Korbes freien Lauf lassend. Ein armer Kerl. Sie schlug rasch noch ein Sutra der Segnung in Richtung des Toten und wandte sich zum Gehen. Der Polizist sah ihr nach, sagte jedoch nichts weiter.
Ein Kratzen an der Grenze ihrer Seele. Haaaah..., schnarrte eine dünne Stimme, die nur Ringo selbst hören konnte. Hass... Hass... Hass? Wut. Wut. Wut?
Ikon. Der Wasser-Oni spürte dem Wellenspiel in ihren Gefühlen nach.
Trauer, entgegnete Ringo innerlich. Das ist so ähnlich. Es ist nicht schön.
Haaaah... Woher? Woher kommt es?
Ein Zischeln, Schnarren wie von einem Marder.
Halt einfach die Klappe, murmelte Ringo halblaut, ohne dass es jemand wahrnahm. Sie fachte ihr Ki an und hob den mentalen Schild, der sie von ihren Geistern abschirmte, und verschaffte sich somit Ruhe.
So schritt sie über den Platz davon. In der rechten Hand ein langer Wanderstab, in der linken Hand eine Leine. An deren Ende zockelte Kabibak, eine weiße Packziege aus den Bergen, mit ihrem Gepäck auf dem Rücken. Das Tier folgte gehorsam seiner Besitzerin. Was nun kommen musste, war klar. Denn Ringo war keineswegs die einzige Person mit Stimmen im Kopf. Auch Totomisuke hatte Oni besessen. Einen, um genau zu sein. Und den muss ich nun bergen.
Nicht, dass sie ihn für sich wollte. Doch Oni waren wertvoll. Wenn sie vor dem nächstbesten Chunin Meldung machte, würde man ihr sowieso befehlen, den Geist zu stehlen. Also konnte sies auch gleich tun. Genauer gesagt, sie musste es gleich tun. Wenn die Doshin Totomisukes Leiche entsorgten, würde es zu spät sein.
Doch zunächst brauchte sie Unterstützung.

tbc: Akanomaru-Tempel
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Beitrag von Sarutobi Ringo Sa Jan 09, 2016 6:35 pm

cf: Mietbaracken

Die Nacht war kalt. Mit einer dichten Wolkendecke wäre das vielleicht ein wenig anders gewesen. Doch Ringo konnte die ganze Pracht des Sternenhimmels betrachten, während sie hoch oben auf einem Schrägdach lag und wartete. Sie lag gerade so nahe an der Kante, dass sie bei Bedarf auf den Richtplatz spähen konnte, sich dabei aber nicht zu sehr vom Nachthimmel abhob, wenn jemand zufällig zu ihr aufblickte.
Einige einfache Fackeln spendeten Licht und Wärme. Die diensthabenden Doshin, die es sich erlauben konnten, bewegten sich bei ihren obligatorischen Rundgängen von Lichtinsel zu -insel, von Wärmequelle zu Wärmequelle.
Ringo wünschte sich ihren Uchidake. Der kleine Behälter, der für glühende Kohlen bestimmt war und für die meisten Wanderer und Reisenden das ganze Jahr hindurch so selbstverständlich war wie Proviant und Münzgeld, war jedoch beim Ausrüsten hintenüber gefallen. Ringo hatte nicht vor, etwas anzuzünden, und so war der Uchidake zurückgeblieben. Um Platz zu sparen.
Dumme Idee. Ob die Doshin auch keine Uchidake hatten? Es waren junge Kerle, Anfänger und Prahlhälse vermutlich obendrein. Sicherlich würden sie einander als verweichlicht schimpfen, wenn einer von ihnen so ein Ding mit sich herumschleppte wie ein Kind seine Wärmflasche. Jetzt, wo fast Sommer war!
Die Kunoichi drehte ihren eisernen Ring zwischen den Fingern. Der Feuergeist, der darin steckte, versuchte mit recht erbärmlichem Erfolg, Hitze um sich zu sammeln. Seiner natürlichen Neigung folgend, mochte er es heiß. Er nutzte den Gleichklang mit Ringos Bedürfnissen, um sich an ihrem Ki zu bedienen, ihre Energieflüsse zu vereinigen und gemeinsam nach warmer Luft zu greifen.
Kaaalt... Das Licht... Licht... Daaa...
Was, Licht?
, fragte Ringo unwirsch auf geistiger Ebene den Oni. Streckst du dich nach den Fackeln dort unten?
Nein... Oben...

Ringo schaute auf. Verzog die Mundwinkel. Greifst du nach den Sternen?
Sonnen
, summte Akon, Kleine Sonnen...
Du bist wohl sehr verzweifelt. Wir sind eindeutig zu lang in Ihaigakure gewesen.
Ringo legte den Kopf zurück, gegen die Ziegel, und schaute träge himmelwärts. Sterne sind keine Sonnen. Sternenlicht gibt keine Wärme an uns. Es sieht nur schön aus und ist nur für sich selbst da.
Der Feuer-Oni hatte keinen rechten Sinn dafür. Er versuchte weiter, nach den Sternen zu greifen.
Bald kommt der echte Sommer, dachte Ringo, Nicht bloß die schwachbrüstige Entschuldigung für Sommer, die jetzt vorherrscht. Dann... wo würde sie dann wohl sein?
Es war eigentlich der falsche Zeitpunkt, sich darüber Gedanken zu machen. Andererseits wollte sie auch nicht laufend nach unten starren. Das Warten war so eine Sache. Unvermeidlich, und manche Kameraden hielten sie für die größte Hürde bei jeder Mission. Gerade konnte Ringo nur zustimmen: Einfach im Versteck zu liegen und zu warten, bis jemand anders die Initiative ergriff, war fast schon schmerzhaft.
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Beitrag von Rafuko Wanijima Mo Jan 11, 2016 6:03 pm

cf: Mietbaracken I

Die Nacht war bereits hereingebrochen und nur zwei Wachen waren auf dem Platz. Diese huschten von Feuer zu Feuer um noch der vorherrschenden Kälte der Frühsommernacht zu entgehen. Wanjis Knochen protestierten ab der Kälte, also platzierte er sich an einer der aufgestellten Fackeln und rieb sich wärmend die Hände. Er blickte sich um, konnte aber den blonden Schädel Ringos nicht entdecken. Entweder war sie noch nicht da oder gut im verstecken. Seine Augen waren aber auch nicht mehr die ganz Frischesten.
"Alter Mann, ist es nicht Zeit für dich im Bett zu sein?", rief eine der wohl noch sehr jungen Wachen zu ihm rüber. Wanji blinzelte und schaute sich den Jüngling an, der von der anderen Fackel aus gerufen hatte. "Und du kannst das beurteilen, du kannst nicht einmal einen ordentlichen Bart wachsen lassen, oder nennst du dein Fläumchen schon Bart?", gab er keck zurück. Er grinste dabei, meinte es nicht so und leiss es den anderen auch spüren. Seine Kollege lachte dennoch den Bauch reibend und gesellte sich bald zu seinem Kumpanen. "Der hats dir aber gegeben, ne?", stichelte er, als er ihn mit dem Ellbogen stupste. Der Zweite war definitiv älter und musste wohl auf seinen Kollegen aufpassen. Wanji nutzte den Gesprächsstart um hinüberzulaufen. "Kühl heute Abend, nicht?", begann er im lockeren Plauderton. Er musste sich schnell etwas einfallen lassen, dass beide wohl in seinen Bann zog. Für den Fall war Jack wie geschaffen. "Nacht! Wachen! Hallo Wachen!", tschirpte der Makake gut gelaunt und winkte den beiden zu. "Ein Affe, und er kann sprechen. Das ist Mal ne ulkige Sache", wunderte sich der Ältere, während der, der noch grün hinder den Ohren war, Jack nur kariert anschaute. "Ah, das ist Jack. Er ist ein kluges Kerlchen", erklärte Wanji freundlich, sichtlich erfreut über die schnell gewonnene Aufmerksamkeit. "Ja, klug'ster Affe in Minkai!"
Wanji holte die Nüsse heraus, die Jack von den beiden Damen bekommen hatte. Wollt ihr ihn füttern? Keine sorge, er beisst und kratzt nicht. Damit hielt er den beiden Wachen das Säckchen hin, während Jack schon begierig auf den Inhalt und dann hoffnungsvoll auf die beiden Wachen schaute.
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Beitrag von Gast So Jan 17, 2016 10:04 am

cf: Mietbaracken I

Sie war von den Mietbaracken aus Ringo durchs Fenster gefolgt, wobei sie einfach ihre natürlicheAgilität verwand, um auf das nächstbeste Dach zu gelangen. Weiter gings über die Dächer, wobei sie sich immer nahe bei Ringo hielt. Es war zwar eine kalte Nacht, aber die Arbeit in der Schmiede hatte sie gegen Wärme als auch gegen Kälte abgehärtet (zum Beispiel, wenn man verschwitzt in die kalte Nacht kommt). Auf einem Dach hielt sie inne und suchte nach Wanijima. Dieser hatte schon seinen Posten eingenommen und lenkte wie abgesprochen die Wachen ab. Bei Ringo angekommen tippte sie ihr kurz auf die Schulter und gab ihr mit Zeichensprache zu verstehen: "Der Alte ist angekommen, kann losgehen", wobei sie für den Begriff "der Alte" eine etwas abgewandelte Form verwandt, die man auch als "Der Perversling" ablesen konnte.
Nun hielt Ahiko Ausschau nach möglichen Verstecken, sie wollte sich möglichst wenig zu erkennen geben auf dem Weg zur Leiche. So war ihr jeder Schatten recht. Ahiko plante schon im Kopf den Weg durch, während sie zu Ringo blickte und wartete, was diese als Nächstes vorhatte.

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Beitrag von Sarutobi Ringo Mo Jan 18, 2016 6:29 pm

Mitten auf dem Weg, zwischen den Spurrillen der Pferdekarren, hatte Totomisuke eine Grube ausgelegt, die an ein flaches Grab erinnerte. Und drin liegen tat er auch schon. Zumindest halb.
Ringo stand dabei, aufmerksam den Beobachtungsposten im Auge behaltend. Als Emi, in der Krone einer alten Kastanie sitzend, eifrig winkte, wandte sie sich um. Du weißt, was zu tun ist.
Totomisuke nickte beklommen. Ringo gab ihm mit den Handballen einen Stoß gegen die Stirn. Es sollte nicht weh tun und ihn bloß zum Hinlegen bringen, doch dem Gesichtsausdruck nach hatte es weh getan. Hinlegen, begann Ringo, Luft anhalten, Zudecken, Lauschen, Warten, Rauskommen, Halt finden, Festhalten. Klar?
Jawohl...
Gut. Jetzt rasch!
Totomisuke tat wie geheißen, behalf sich des Wegs des Maulwurfs und ließ die ausgehobene Erde wie von selbst an ihren Platz zurückschneien. Ringo festigte das Erdversteck noch ein wenig, indem sie darauf herumhüpfte. Immerhin musste ein Pferd darüber hinweggehen, ohne dem Vergrabenen die Nase zu brechen. Dann flüchtete sie ins Gebüsch zu den anderen.
Ein Wagen kam holpernd des Weges. Einige Shinobi-Kinder lehnten sich erwartungsvoll vor, andere schauten lieber weg oder zuckten zusammen, als das Zugpferd die knifflige Stelle passierte.
Und dann.
Passierte nichts.
Bungo pfiff anerkennend. Wow... Ich hab nichts gesehn!
Das hat keiner.
Das gute Dutzend versammelte sich um das Erdversteck, als der Karren von dannen gerumpelt war. Einige lehnten sich vor - die gleichen, die sich vorhin vorgelehnt hatten - und schauten dem Wagen nach, als könnten sie Totomisuke doch noch am Unterboden hängen sehen. Die Überzahl der Kinder schaute jedoch auf den Erdflecken, unter dem es verhalten pochte.
Ausgraben?, fragte Bungo.
Wie eine Rübe. Ringo lehnte sich vor. Und dann nochmal, versprach sie dem Boden. Solang, bis es reibungslos klappte. Es war Markttag und der Verkehr rege.


Totomisuke war kein guter Kämpfer gewesen. Das Verstecken hatte besser zu ihm gepasst, und so hatte man ihm sehr früh und mehr als jedem anderem den Weg der Erde gewiesen. Doch auch damit war er nicht wirklich zurechtgekommen. Erst, als man ihm einen Oni anvertraute, war er vorangekommen und wirklich nützlich geworden.
Und nun hatte es ihn trotzdem erwischt. Den Meisterverstecker.
Wie ironisch. Ringo hörte auf, müßig herumzuliegen, als sie zum Einen die Stimme des Mönches vernahm und zum Anderen Ahiko über die Dachziegel herbeischlich. Sie schob den Metallring auf den Finger zurück und verbarg ihn unter dem Stoff.
Ahiko nahm ein kurzes Plaudern in Zeichensprache auf. Ringo reagierte mit schmalem Lächeln auf den bösen Ausdruck für Wanijima. Jetzt hast du dreckige Finger, gestikulierte sie knapp zurück, schlich dann jedoch zusammen mit ihr auf einen Platz näher am Rand des Daches.
Wanijima bediente sich des Äffchens, um Aufmerksamkeit zu bekommen, und bot den beiden Doshin kurzerhand einen kleinen Ausflug in den Streichelzoo an. Jack spielte offenbar artig mit - Ringo konnte sein Gezwitscher bis hier oben hören. Da liebt jemand es, im Mittelpunkt zu stehen, dachte die blonde Kunoichi, musterte kurz die Wachen. Ein jüngerer Kerl zusammen mit einem Älteren. Offenbar wurde ein Rekrut eingearbeitet. Warum auch nicht - was war leichter, als die Leichen von abgeurteilten Straftätern zu bewachen?
Ahikos Augen suchten konzentriert den Platz ab. Ringo tat es ähnlich, betrachtete das Spiel des Fackelscheins mit den Schatten. Der Platz war groß, und so reichten die Lichtinseln nicht in jeden Winkel.
Ringo tippte Ahiko wieder an, um ihre Aufmerksamkeit auf ihre Finger zu lenken. Unterm Dachvorsprung ist gute Deckung. Ich werde darunter entlangklettern und mit Nebeldieb ein oder zwei Fackeln löschen, sobald ich in Reichweite komme. Dann bekommst du noch mehr Schatten und Deckung.
Sie deutete auf ihr Zielobjekt. Fang schon einmal mit dem Losschneiden an.
Damit setzte sie sich in Bewegung, schliefte unter die vorspringende Dachschräge, hielt sich oben mit Holzweg und Kletterkrallen. Dann hangelte sie sich weiter, bis sie in Reichweite einer Fackel kam. Sie hakte sich so fest, wie es möglich war, und kehrte ihren Ki-Fluss um: Anstatt ihn im Weg des Holzes im Kreis zu wirbeln, lenkte sie ihre Energie nun gen Norden, der Himmelsrichtung des Wassers. Ihr Wasser-Oni erwachte mit einem Schniefen, welches schnoddrig in ihrem Geist widerhallte.
Feiner Nebel dünstete aus ihrem Körper hervor, schlängelte sich in die Tiefe und umgarnte die Flamme einer Fackel. Kurz leistete das Feuer blakende Gegenwehr, dann hüllte die Feuchtigkeit es ein und verschlang es. Die Fackel erlosch zu einem glimmenden Stück Holz.
Wie es von Zeit zu Zeit eben passierte.
Erleichtert ließ Ringo das Ki wieder im Kreis wirbeln; für die Dauer des Feuererstickens hatte sie mit ihrem vollen Körpergewicht in der Höhe gehangen und ein wenig damenhaftes Schnaufen unterdrücken müssen.

Derweil hatte sich die Haltung des Toten, der mit gebrochenem Genick in den Seilen hing, leicht verändert. Sein Kopf hatte sich leicht verschoben, als habe er es sich bequemer machen wollen. Eigentlich aber hatte er sich nur bewegt, um die Luftröhre etwas freier zu bekommen.
Denn er atmete. Flach, langsam, kaum wahrnehmbar. Totomisuke war tot gewesen, als man ihn hochgezogen hatte, und er war es noch immer. Doch der Oni, der Erdgeist, hatte mit der Arbeit begonnen. Hatte im Moment des Todes die Kontrolle übernommen und sich mit dem Ki des jungen Shinobi vollgestopft, soweit er konnte.
So fern der Erde. Ihm war übel und schläfrig zugleich. Dann und wann war jedoch Staub zu ihm heraufgeweht. Immerhin etwas. Und so hatte der Oni begonnen, "seinen" Körper zu reparieren, so gut er konnte. Seine Art, die Art der Erde, war den Körpern der Lebewesen am stärksten verbunden, und er vermochte es, Lungen wieder zum Arbeiten und ein Herz wieder zum Schlagen zu bringen.
Letztlich aber blieb eine Leiche eben doch eine Leiche. Kein Gehirn übernahm die Arbeit; der Geist musste sich um alles selbst kümmern, und dies bewusst. Vor ihm stand eine ziemliche Aufgabe... doch vorerst hing er noch still und stumm. Sein Tun bestand im Warten, im In-Gang-Halten des Blutkreislaufs und dergleichen.
Gewöhnlich übernahmen Oni lebende Körper. Dann war alles viel einfacher.


----

Info zum Nebelgeist:
Spoiler:
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Beitrag von Rafuko Wanijima Di Jan 19, 2016 3:13 pm

Die ältere Wache lachte und kramte eine der Nüsse heraus, während der Jüngere sich nervös umsah. "Sollten wir nicht.. patrouillieren? Was wenn jemand nachsehen kommt und wir halten hier Schwätzchen mit einem alten Mann und seinem Affen?", flippte er halb aus, bis die Ältere Wache ihn mit einer gehobenen Hand zum Schweigen brachte. "Der ist neu, oder?", fragte Wanji als er mit dem Finger auf den Neuling gestikulierte und dabei grinste. "Jep, grüner gehts nicht hinter den Ohren. Beruhige dich Junge, es ist nicht so als würde jemand eine Leiche stehlen, ich meine. Es ist eine Leiche! Und du Jack, willst die Nuss?" Er hielt die Nuss gerade weit genug weg, damit Jack nicht reichen konnte. Der Jüngere schaute sich dennoch etwas besorgt um und trat dann wieder ans Feuer. "Gib! Gib!", moserte Jack, während er mehrmals versuchte die Nuss zu erreichen. Irgendwann hatte er genug und sprang dem Mann an die Hand und schnappte sich die Nuss. "Hups, der kann hüpfen", lachte die Wache. Der Jüngere erlaubte sich ebenfalls ein verdecktes Kichern. Nun sass der Affe auf der Schulter der Älteren Wache und mümmelte zufrieden die Nuss.
Dann ging eine Fackel aus. Ah, sieht aus als wären die Beiden nun am Werk, mutmasste Wanji, als alle Anwesenden auf die erloschene Fackel schauten. "Nicht schon wieder. Dass die Dinger auch nie an bleiben können", maulte die Ältere Wache und drehte sich wieder Wanji zu. "Wo hast du den Affen her? Er ist süss", begann er wieder zu quasseln. "Ähm, sollten wir sie nicht an machen? Ich meine, wir sehen da ja nichts mehr." Der Jüngere war sichtlich einer der Nervösen, wenn es nicht nach Plan ging. "Machen ma beim nächsten Rundgang", seufzte der Ältere etwas genervter. Wanji grinste, es lief besser als geplant. Er musste nicht einmal gross etwas machen. "Der Affe ist von einem isketanischen Kapitän. Er ist gut dressiert, nicht?" "Nicht dressiert! Alles selbst g'lernt!", warf Jack empört ein und hangelte nach dem Nusssäckchen das die Wache nun hielt. "Aber Sir, das Protokoll...", versuchte sich der Jüngere wieder Gehör zu verschaffen. Die Ältere Wache holte tief Luft, drehte sich um und knurrte: "Dann zünde sie halt an, wenn dir die Dunkelheit so viel angst macht! Ist doch nicht so schwer, hast ja ein Feuerzeug!" Der Jüngere fuhr entsprechend zusammen und lief in schnellen Schritten zu der erloschenen Fackel an der Vorrichtung mit dem Toten vorbei. Aus Wanjis Sicht war der junge Mann plötzlich herumgewirbelt. "Sir.. er hat sich bewegt.. glaube ich..." "Der kriegt nie mehr Nachtwache, zumindest nicht mit mir", murmelte der Ältere entnervt Wanji zu der ihn nur sympatisierend ansah und Jack wieder auf seine Schulter holte. Dann rief die ältere Wache: "Es ist eine verdammte Leiche! Die ist tot! Leichen bewegen sich nicht! Also mach die Fackel an und hör auf die zu bepissen wie ein kleines Mädchen!"
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Beitrag von Sarutobi Ringo Mi Feb 03, 2016 8:15 pm

Out: Wie abgesprochen überspringen wir Ahiko.

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Spielen wir Verstecken. Ringo warf einen flüchtigen Blick auf den Platz, ein von dunkelgrauem Stoff umwickeltes Gesicht unter der Schwärze des Dachvorstandes vor der dunklen Wand. Die jüngere Wache ziepte wie ein kleiner Steinmarder, den man streichelnderweise aus seiner Felsspalte ziehen wollte. Und die ältere Wache schnarrte ihn an. Der Arme. Kurz dachte Ringo das wirklich. Dann erinnerte sie sich, dass dieser Kerl öffentlich eine Klinge tragen durfte, Leuten Befehle geben konnte und unschöne Dinge mit Strauchdieben wie ihr machte. Sie hob sich noch ein Stückchen weiter in die Schwärze ihres freiluftigen Unterschlupfes, als der Doshin unter ihr nach der Fackel sah.
Ukon war unruhig. Der Metall-Geist lungerte am Ufer des Ki-Flusses herum, fasziniert vom stetigen Wirbeln des Holzelements wie ein Frosch von einer Fliege. Er wollte danach haschen und musste von Ringo weggeschoben werden; er wollte Härte aus der Weichheit machen und mit eiserner Schwere auf den jungen Doshin herunterknallen. Akon fror immer noch, trauerte um die erloschene Fackel und hielt sich am weitesten vom Ki-Fluss fern. Ikon plätscherte und blubberte selig. Ihm gefiel die angespannte, hochkonzentrierte Gefühlswelt der Sarutobi.
Der Doshin musste die Fackel aus ihrer Halterung nehmen. Ein kritischer Moment, denn dabei blickte er aufwärts. Ringo stemmte sich so hoch, dass sie ihren Rücken gegen das Dach presste. Sie verengte sogar die Augen, damit das Weiß darin sie nicht verriet, und schaute leicht an der Wache vorbei, denn manche Menschen spürten es doch wirklich, wenn sie angestarrt wurden. Zumindest war das Ringos Erfahrung.
Der Moment zog vorbei. Nun hantierte der Doshin mit der Fackel, indem er sie sich zwischen die Knie klemmte und mit Feuerstein und Stahl Funken schlug. Der Kegel seines Blickfeldes senkte sich nieder.
Vielleicht blaffte ihn sein Kollege ja an, er solle es besser an einer brennenden Fackel versuchen.
In jedem Falle waren seine Augen für den nächsten Zug aus dem Spiel. Für die Aufmerksamkeit des älteren Wächters sorgte hoffentlich der Mönch. Oder besser, sein Äffchen. Ringo stieß sich leicht von der Wand ab, landete ein Stückweit vom fackelanzündenden Wächter entfernt. Erneut mit Holz-Element, sanft aufsetzend, sich rasch wegduckend und hinter einer der Bauten in Deckung gehend.
Sie ließ den jüngeren Doshin in Ruhe, ganz wie Mönch-san es gewünscht hatte. Zog ihm nicht im letzten Moment mit ihren Stöcken eins über oder sprang ihm ins Genick, wie Ukon das gern wollte. Stattdessen huschte sie einfach von einem Gerüst zum nächsten, als wäre der Richtplatz ein Wald und die Aufbauten nur Bäume, an deren Ästen Tote hingen. Dabei kam sie gut voran, musste jedoch acht geben, wohin sich der jüngere Wachmann bewegte. Der Andere war ja zum Glück recht stationär...
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Beitrag von Rafuko Wanijima Fr Feb 05, 2016 5:22 pm

Jack kicherte. Und kaum hatte die ältere Wache geendet musste Wanji ihn auffangen, denn er Makake war vor Lachen von seiner Schulter gepurzelt. Auch Wanji grinste von Ohr zu Ohr, während der Doshin sich genervt am Kopf kratzend wieder zu seinem Gesprächspartner wandte. "Unmöglich die heutigen Rekruten", maulte er. Wanji nickte zustimmend. "Die Jugend ist nicht mehr, was sie einmal war", lamentierte der Glatzköpfige und dachte dabei an die beiden jungen Frauen. Zu seiner Zeit waren die Frauen zu Hause geblieben und haben, Haus, Hof und Kinder gehütet und nicht irgendwelche Leichen entführt und mit Ko-Eiern um sich geworfen. "Schlechter Junge!", brüllte Jack, als er endlich wieder Luft bekam dem Jüngeren zu. "Ich denke das reicht jetzt. Der arme Junge leidet doch schon genug", trat der Älteste im Kreis nun beschützend für den jungen Wächter ein. Dieser scheiterte gerade dabei die Fackel wieder anzuzünden. Zunehmend genervt hielt er das Feuerzeug daran und knippste, knippste, schüttelte, knippste und schüttelte das kleine Gerät wieder. Aber der Funken war nicht stark genug, um die feuchte Fackel zu entzünden. "Sie geht nicht an..." Dann kam er auf die glorreiche Idee die Fackel mit der leicht glimmenden Stelle anzufassen. Gleich wurde die Hand mit einem Fluch weggezogen. Die drei an der nächsten Fackel mussten sich furchtbar zusammenreissen nicht zu Lachen. Während die beiden Älteren das ganze unkommentiert liessen, hatte Jack keine solchen Hemmnisse: "Hirn dunkler als Fackel! Wie tut der leb'n?" Wäre es hell gewesen, hätte man den Kopf des jüngeren als Tomatenrot bezeichnen können, er brachte nicht gerade viel Ruhm über sich.
Wieder zuckte er zusammen, hatte sich im Schatten etwas bewegt? Verwirrt schaute er sich um, dieses Mal unterliess er es aber zu melden und murrte nur zu sich: "Ich werde eh nur wieder ausgelacht." "Was dauert das so lange?", wurde der ältere Doshin langsam ungeduldig und nahm die Fackel aus ihrer Halterung. "Tut mir Leid, das Licht brauche ich kurz." Dann lief er zu seinem Schützling, der etwas betreten an der gelöschten Fackel stand. Wanji trippelte hinterher. Nun musste er sich etwas einfallen lassen oder hoffen, dass Ringo schnell genug dem Lichtkegel entkam, der wohl langsam auf sie zu oder an ihr vorbei wanderte. Es fiel ihm nichts Besseres ein, er liess sich zu Boden fallen. "Urg!", entkam ihm grunzend ein gespielter Laut. Sogar sein Oni war erschrocken und sprang erschrocken kreischend auf ihm herum: "Jiji? Jiji!!" Der Ältere hatte angehalten, blickte zurück auf den gestürzten Alten, der etwas zu regungslos auf dem Boden lag. Die brennende Fackel wurde dem Jüngeren in die Hände gedrückt und schon war er neben dem Mönch niedergekniet. "Mist, hey, alter Mönch. Sind sie verletzt?"
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Beitrag von Sarutobi Ringo Sa Feb 13, 2016 2:47 pm

Doch nichts mit stationär. Ohne den alten Mönch und seinen Ablenkungs-Kami hätte Ringo eindeutig bis in die späte Nachtzeit warten müssen. Oder gleich auf eine andere Schicht mit weniger lebhaften Wachen. Der ältere Doshin und sein bedauernswerter Untergebener wußten sich einfach viel zu gut zu unterhalten. Die pennten vermutlich nie im Stehen ein. Und wenn doch, höchstens der Jüngere, damit der Ältere darüber lachen konnte. Schrecklich, wenn Wachen Spaß an ihrem Beruf hatten.
Ohne Wanijima-san wärs wieder ein Job für Ahikos Hintern gewesen. Ringo stellte sich dies kurz vor. Auch in diesem Szenario käme der Jüngere wohl nicht gut aus der Sache raus. Würde seine Augen auf ganz gewisse Kurven richten und dabei geradewegs in eine Fackel laufen. Den alten Mönch zu schicken, ist gnädiger.
Sich bewegendes Licht. In dieser Situation, hinter einem Gerüstaufbau kauernd, hasste Ringo sich bewegendes Licht. Da löschte man eine Fackel, und eine andere ging einfach auf Reisen. Zu doof. Die Sarutobi hängte sich mittels Kletterkrallen seitlich gegen den Fuß des nächstbesten Gerüstes, sodass sie völlig vom Boden abhob und der Lichtkegel sie nicht berührte. Das ist wie Verstecken im Steinwald. Der Steinwald war eine Höhle voller Tropfsteine, zwischen denen man wunderbar umherkriechen konnte. Im Stockfinstern, während der ehrenwerte Sensei nach Gehör mit Steinen schmiss. Und wehe, es machte wer Licht an!
Plötzlich ein "Urg!" und schrilles Affengekreisch. Erschrocken wagte Ringo sogar einen Blick auf das Geschehen. Ist der Alte zu alt?, dachte sie bei sich. Mach keinen Mist, alter Mann. Ich muss dich noch kontaktlich kultivieren. Wann immer sie solche Dinge plante, stellte Ringo sich selbst gärtnernd vor, wie sie mit einem Schippchen auf ein Stück Erde klöpfelte und daraus irgendwann ein Blümchen sproß. Wanijima sollte jetzt besser nicht eingehen.
Doch dieses Problem musste hinten angestellt werden. Ringo biss die Zähne zusammen, machte sich erneut auf den Weg und schlüpfte durch die letzten Schatten-Korridore bis hin zum Ziel. Dort kauerte sie sich erneut auf die Schattenseite des Gerüstes. Zog langsam ein Kunai aus einer der vielen Taschen ihrer Ninniku Yoroi und begann, verstohlen an den ersten Stricken zu schneiden. Sie begann mit den Seilen, die nicht unbedingt die Hauptlast des Gewichts trugen. Diese würde sie erst später zerteilen können, wenn Ahiko auch da war und alles sehr schnell gehen musste.
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Beitrag von Gast So Feb 14, 2016 11:39 am

Genau in diesem Moment war auch schon Ahiko da, leise wie ein Schatten und tingo wurde der größte Teil des Gewichts abgenommen, Eben ein Job für ihre, von der Schmiedearbeit gestählten Muskeln. Sie war vorsichtig, nicht den Körper der Leiche zu berühren. Nicht nur, weil das ganz schön eklig war. Während der ganzen Zeit, in der Ringo mit ihrem Nebelgeist herumgespielt hatte, hörte Ahiko eben hin. So hatte sie auch den Jüngeren von wegen Leiche bewegt sich gehört. Kurz darauf hatte sie sich ein Bild davon gemacht. Obwohl die Übertragung eines Oni, der sich Totomisukes Körper angenommen hatte, zwar nur per Hautkontakt möglich war und der Anzug, den sie trug nur ein kleines Stückchen für die Augen freilie0, wollte sie dennoch kein Risiko eingehen. Sicher, sie glaubte, das Seto sie beschützen würde, das Mädchen und der Oni waren so etwas wie Freunde geworden , aber trotzdem ein Risiko eingehen.
Kurz teilte sie Ringo mit, das die Leiche tatsächlich atmete, dann beobachtete sie den Alten, der ein Bühnenreifes Theater abzog.

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Beitrag von Rafuko Wanijima Di Feb 16, 2016 4:19 pm

Im nachhinein war es vielleicht eine blöde Idee gewesen. Der Boden war hart, etwas nass und kalt. Das mochten seine alten Knochen kein bisschen, seine Nase noch weniger. Dennoch zwar er sich still liegen zu bleiben, keine weiteren Geräusche von sich zu geben als ein pfeifendes Atmen. Der Schreckmoment dürfte bei allen Beteiligten vorhanden sein. Jack war als Erster aus der Erstarrung erwacht, machte nun ein Affenteater und sprang auf seinem rücken herum. Das tat auch weh, der Rücken würde am nächsten Tag wohl einige blaue Flecken aufweisen. Es war dennoch überraschend zu welcher Sorge der Oni fähig war, lag es an dem Affenkörper, eine Erinnerung eines Gefühls? Es tat Wanji schon etwas leid mit den Gefühlen der herumstehenden zu spielen, aber solange es Alle von Ringo und Ahiko ablenkte, würde es seinen Zweck erfüllen.
Die Ältere Wache war nun ebenfalls wieder bei Sinnen und hatte dem Jüngeren die Fackel in die Hand gedrückt um danach an die Seite des Gefallenen zu huschen und ihn ein paar Mal kräftig zu rütteln. Der Jüngere stand weiter unschlüssig da, nun mit der Fackel in der Hand. Hätte sie nicht gebrannt, hätte er sie wohl wie ein Nuckeltuch an sich gepresst. Die Ältere Waffe setzte den kreischenden Affen auf den Boden, drehte Wanji auf den Rücken und überprüfte fachmännisch Atmung und Herzschlag. "Nichts Abnormales... Mist, hey Junior! Renn zum Akanomaru-Tempel und hole einen der Heiler! Sofort!", bellte er den Jungen an. Das holte nun auch den Letzten aus der Erstarrung. Die Fackel landete mit einem Zischen auf dem Boden und mit schnellen Schritten war die jüngere Wache in den Gassen des Dienerviertels verschwunden. Die älte Wache hatte den Rücken zum Gehänge gedreht, als er den alten Mann in eine bequemere Position drückte. "Was machen wir nun mit ihnen..?" "Jiji...?", klagte Jack jämmerlich, kletterte auf seine Brust und versuchte mit seinen eher mageren Kräften den alten Mann zu heilen, nicht dass es etwas zu heilen gab ausser ein paar Kratzer. Dennoch versuchte Jack es immer und immer wieder. Wanji musste sich richtig am Riemen reissen sich nicht zu verraten.

tbc: Wege und Gassen

Spoiler:


Zuletzt von Rafuko Wanijima am Do Feb 18, 2016 9:41 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Sarutobi Ringo Mi Feb 17, 2016 5:23 pm

Und da war sie schon. Als wäre der Schatten selbst eine Tür, in den Ahiko treten konnte, um anderswo wieder herauszukommen. Ein nettes Gerücht, doch im Grunde eben einfach nur ein Streich der Wahrnehmung, die des Nachts ohnehin schon auf glühenden Kohlen lief. Seit es Ki gab, hatten sich die Fähigkeiten der Shinobi enorm erweitert. Teleportieren gehörte aber natürlich nicht dazu.
Das dachten eben nur alle.
Es ging schnell, fachmännisch. Die letzten Seile waren rasch durchtrennt, und Ahiko übernahm. Während sie mitteilte, dass... die Leiche noch atmete?
Ringo starrte sie an wie eine Verrückte. Was man wegen der Maskierung natürlich nicht sonderlich gut erkennen konnte. Die Sarutobi nahm an, sie falsch verstanden zu haben, denn wie sollte das -...
Totomisukes Oni nutzte diese Chance, sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen. Seine Möglichkeiten waren begrenzt, doch das interessierte ihn wenig. Er wußte, dass diese zwei jungen Frauen im Grunde auf seiner Seite standen, doch auch das war nicht wirklich von Belang. Er war ein Oni, und er wollte seine Freiheit. Und mit dem Körper des jungen Mannes konnte er schon einiges Schönes anfangen.
Er nahm das Ki, das ihm zur Verfügung stand, und gab - genau in dem Moment, da Ringo schräg wegen des Atmens schaute - eine Staubwolke ab! Die Erde kam dabei natürlich aus dem Hauptkörper des Oni: Aus dem Tattoo. Der Staub quoll abrupt aus den Ärmeln und dem Kragen der Ninniku Yoroi, schlug den beiden Kunoichi in braunem Wirbel entgegen und vernebelte ihnen die Sicht. Gleichzeitig machte sich die nun wieder lebende Leiche los, befreite sich aus dem Tragegriff Ahikos und stieß sie dabei beiseite, gab der überraschten Ringo einen Tritt gegen die Brust und sprang anschließend vom Gerücht.
Ringo landete ebenfalls am Boden, allerdings nicht auf den Füßen, sondern auf dem Rücken. Ouh!, kam die Luft aus ihren Lungen, und mit großem Schreck im verhüllten Gesicht starrte sie himmelwärts.
Aus dem Augenwinkel sah sie Totomisuke wegrennen. Sein Kopf schaukelte auf hässlich unnatürliche Weise, denn das Genick war nach wie vor gebrochen. Der Oni ließ die Leiche über den Platz eilen, tauchte in eine Gasse ab und verschwand im Schatten der Gebäude.
Ringo kam wieder auf die Füße, schüttelte sich und rieb den Sand aus ihrem Gesicht. Scheiße, flüsterte sie und meinte es auch genau so. Ich dachte, er lebt noch. Einen sehr flüchtigen Moment lang jedenfalls. Das war ein Schock, ein verfluchter Schreck! Mitten in eine bis dahin gut gelaufene Mission platzte die Erkenntnis, dass Oni tückisch waren. Tückischer, als Ringo gedacht hätte. Ja, alle sagten es, alle hatten es schonmal gehört. Nun aber hatte Ringo es auch gesehen, und sie würde es bis zu ihrem Tode nicht mehr vergessen.
Es hilft nichts... Zähne zusammenbeißen und weiter. Rasch blickte Ringo noch zu Wanji und dem älteren Doshin. Der einzigen Wache am Platze, die möglicherweise ebenso erschrocken und verblüfft war wie sie selbst. Sie gab einen kurzen Wink in Richtung des Wachmannes, fuhr herum und lief einfach weg. Sprang an die Wand, erklimmte das Dach, rannte weiter. Der Leiche hinterher.

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tbc: [Ring der Diener] Wege und Gassen

Out: Wer möchte, kann schonmal im neuen Thread posten. Einfach davon ausgehen, dass Totomisukes Leiche dort entlang rennt (er ist auf dem Weg zu den Baracken, soviel ist erkennbar. Er kann nicht über die Dächer, weil ein Erd-Oni natürlich kein Holz wirken und daher nicht hoch genug springen kann).
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